Psychische Erkrankungen
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Psychische Erkrankungen
Andere Menschen können sehen:
Ein Mensch hat eine Behinderung.
Das ist ein Problem.
Ein Problem mit dem Körper.
Menschen mit einer psychischen Erkrankung haben kein Problem mit dem Körper.
Aber sie haben ein Problem mit dem Kopf.
Das ist schwer zu erkennen.
Menschen mit einer psychischen Erkrankung können anders denken und fühlen.
Sie sehen und hören Dinge anders.
Sie können anders handeln.
Das ist oft lange Zeit so.
Aber dann geht es auch manchmal wieder besser.
Aber dann geht es auch manchmal wieder schlechter.
Psychische Erkrankungen sind im Gegensatz zu anderen Behinderungsarten „unsichtbar“ und nicht immer medizinisch messbar. Von einer ernsthaften psychischen Erkrankung spricht man, wenn Denken, Fühlen, Wahrnehmung und Handeln über einen längeren Zeitraum verändert sind. Häufige Krankheitsbilder sind zum Beispiel Angststörungen, Depressionen, Bipolare Störungen, Persönlichkeitsstörungen, Psychosen oder Zwangsstörungen. Psychische Erkrankungen gehören mit zu den häufigsten Ursachen von Arbeitsunfähigkeit.
Typisch für psychische Erkrankungen ist ihr (im Unterschied zu anderen Behinderungen) phasenhafter Verlauf. Relativ unbeeinträchtigte Lebensabschnitte können abrupt oder schleichend durch Phasen akuter Krankheit unterbrochen werden oder in Phasen eingeschränkter Belastbarkeit übergehen.
Beispiele für die Vielfalt der möglichen Störungen:
- Erhöhte körperliche und seelische Erschöpfung, erhöhtes Schlafbedürfnis; Minderung von Spannkraft, Ausdauer, Schwung, Elan, Geduld; Einbuße an Frische und Unmittelbarkeit; Gefühl erhöhter Anstrengung bei normalen Verrichtungen oder beim Umgang mit Menschen;
- Vegetative Störungen im Bereich des Essens und der Verdauung; Herz-Kreislaufbeschwerden; Veränderungen der Speichel-, Schweiß- und Talgdrüsensekretion; Libido- und Menstruationsstörungen; oft übermäßiger Nikotin- und Alkoholgenuss;
- Störungen der Wahrnehmung in Form von Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Reizen, sensorische Überwachheit und Fesselung durch Wahrnehmungsdetails;
- Kognitive Störungen im Bereich des Kurz- und Langzeitgedächtnisses und der Konzentration; häufige Neigung zum Grübeln, Einbuße an Naivität und Unbefangenheit, Entschlussschwäche mit Impulsverarmung und Unfähigkeit, Unwichtiges zu übersehen;
- Soziale Störungen in Form von mangelnder Kontaktfähigkeit und Neigung zu sozialem Rückzug, aber auch in Form von Distanzlosigkeit;
- Störungen der Affekte und Gefühle in Form von Verstimmungen, der Unfähigkeit, sich zu freuen, dem Gefühl der Gefühllosigkeit; oft bestehen eine erhöhte Erregbarkeit und Beeindruckbarkeit, beispielsweise durch Witterungsempfindlichkeit; Verlust von Selbstvertrauen, in Verbindung mit einer erhöhten Verletzbarkeit gegenüber bestimmten Stressoren, wie zum Beispiel Unter-/Überforderung, soziale Kränkungen und Ungerechtigkeit.
Psychisch erkrankten Menschen sieht man ihre Krankheit meistens nicht an. Im Umgang mit anderen können jedoch Schwierigkeiten auftreten, weil psychisch Erkrankte oft anders reagieren, als man es in der jeweiligen Situation erwartet. Vielfältige Störungen des Erlebens drücken sich beispielsweise in Stimmungsschwankungen, Einschränkungen der Initiative und Ausdauer sowie verminderter Kontaktfähigkeit aus. Die Bandbreite psychischer Erkrankungen reicht von leichten Formen mit geringen, über lange Zeit gleich bleibenden Verhaltensauffälligkeiten bis zu schweren Störungen, die eine wiederholte stationäre Behandlung erfordern.
Bei der Berufswahl psychisch erkrankter Menschen ist es ratsam, sich z. B. von den Fachkräften der Agenturen für Arbeit und deren Ärztlichen bzw. Psychologischen Diensten beraten zu lassen. Die Wahl des richtigen Berufs ist abhängig von den persönlichen Interessen, dem Schulabschluss und der individuellen Situation.
Bei psychisch erkrankten Menschen ist der Einstieg in die Berufswelt jedoch häufiger von Rückschlägen und Abbrüchen bedroht. Eine eingehende Untersuchung der individuellen Belastbarkeit und der sozialen Eingliederungsfähigkeit sollte helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Auch psychosoziale Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen bieten Hilfen bei Fragen zur Berufswahl an und unterstützen bei Problemen während der Berufsausbildung, um Ausbildungsabbrüche bereits im Vorfeld möglichst zu vermeiden.
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