Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag
Titel der Veröffentlichung: Psychosomatik bei Long-COVID nicht vehement ausschließen

Trotz all der vielgestaltigen somatischen Symptomatik wundere ich mich, mit welcher Vehemenz psychosomatische Einflussnahme ausgeschlossen wird. Psychosomatik ist doch nicht allein durch seelischen Stress verursachtes körperliches Leiden definiert, sondern beschreibt völlig wertfrei das sich wechselseitige Verstärken von körperlichem Leiden und seelischer Belastung. Niemand wird Long-/Post-COVID als "Psychomacke" diffamieren.

Aber alle schweren Erkrankungen haben doch eine erhebliche psychische Komponente, die auf Krankheitsverlauf und Empfindung der somatischen Symptome Einfluss nimmt. Niemand muss sich für seine psychischen Symptome schämen. Psychische Belastungen gehören auch bei L/P-Covid mit derselben Gewichtung ernstgenommen und therapiert wie die körperlichen. "Psychosomatik" bei L/P-Covid a priori abzulehnen, ist im Hinblick auf erfolgreiche Therapie m. E. kontraproduktiv.