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Bibliographische Angaben zur Publikation
Merkmalblatt 5.1: Dauerbelastung/-belastbarkeit
Sammelwerk / Reihe:
Autor/in:
Wieland, Klaus; Weinmann, Sigbert; Schian, Hans-Martin
Herausgeber/in:
Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA)
Quelle:
Bonn: Eigenverlag, 1990
Jahr:
1990
Abstract:
5.1 Dauerbelastung/ -belastbarkeit
Definition:
Isometrische Muskelanspannung, das heißt Kraftentfaltung des Muskels ohne gleichzeitige Verkürzung, entspricht statischer Muskelarbeit. 'Arbeit' wird hier nur im physiologischen Sinne geleistet. Diese Form der Arbeitsbelastung beansprucht das Herz-Kreislaufsystem, ohne dass eine entsprechende Steigerung des Energieumsatzes erfolgt (Beispiel: Überkopfarbeit). In der Praxis kommen fast ausschließlich Mischformen aus beiden Arten der Muskelarbeit vor - auxotonische Muskelanspannung. Ein hoher Anteil statischer Muskelarbeit führt zu schneller Muskelermüdung und bedingt häufige Arbeitspausen.
Wegen der unterschiedlichen Beanspruchung, die die verschiedenen Formen muskulärer Arbeit bewirken, ist es sinnvoll, zwischen dynamischer und statischer Arbeitsbelastung zu differenzieren.
Dynamische Dauerbelastung:
Zu beachten ist, dass die Tabellenwerte nur für Personen mittlerer Größe und mittleren Körpergewichts gültig sind.
Arbeitsumgebungsbedingungen wie Lufttemperatur, Luftfeuchte,
Wärmestrahlung oder die Notwendigkeit Körperschutzmittel (Hitzeschutzanzug, Atemschutz) zu tragen, bedeuten eine zusätzliche Belastung.
Siehe auch: ---> Klima 6.1 ---> Nässe, Feuchtigkeit 6.5 ---> Arbeitsschutzmittel 7.2
Statische Dauerbelastung:
Fähigkeit:
Erkrankungen innerer Organe, Systemerkrankungen oder Stoffwechselkrankheiten vermindern die physische Leistungsfähigkeit.
In der Sportmedizin und Leistungsphysiologie sind zahlreiche Methoden zur Erfassung der individuellen Leistungsfähigkeit in Gebrauch. Sie beruhen auf der Ermittlung der maximalen Sauerstoffkapazität, Sauerstoff max (Astrand 1977) unter erschöpfender Arbeitsbelastung, oder auf Fahrradergometer- beziehungsweise Laufbandtests unter maximaler oder submaximaler Belastung (zum Beispiel W170: Franz 1973 u. a., W150: Ulmer 1983 u. a., W85 Prozent: Ilmarinen 1978, Wmax: Selinger 1976). Aus den Ergebnissen solcher Leistungstests lässt sich die Dauerleistungsfähigkeit für dynamische Muskelarbeit abschätzen.
Für die Leistungsfähigkeit bei statischer Arbeit gilt als Ausdauerleistungsgrenze 15 Prozent der Maximalkraft eines Muskels (nach Rohmert 1962).
Normen, Richtlinien:
Fahrradergometeruntersuchungen entsprechend W150) sind bei einer Reihe von arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen nach berufsgenossenschaftlichen Grundsätzen oder anderen Rechtsvorschriften vorgeschrieben oder empfohlen. Unter anderem: G 26: Träger von schwerem Atemschutz der Klasse 3; G 30 'Hitzearbeit'; G 31: 'Überdruck'; G 41: 'Arbeiten mit Absturzgefahr'; Druckluftverordnung.
(- G: Berufsgenossenschaftliche Grundsätze für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen, Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften e.V., Mai 1981.
* Druckluftverordnung: Verordnung über Arbeiten in Druckluft vom 04.10.1972, Änderung vom 12.04.1976 (BGBl.I S.
965).)
Bewertung:
5.1.1 - dynamisch
Bewertung: (S)
Stufendefinition: leichte Arbeit = bis 1000 Arbeitskalorien/ 8h (4200 KJ)
mittelschwere Arbeit = 1000 bis 1500 '
(-6300 KJ)
schwere Arbeit = 1500 bis 2000 '
(-8400 KJ)
Schwerstarbeit = über 2000 '
(über 8400 KJ)
5. 1.2 - statisch
Zusätzlich kann es sinnvoll sein, den Anteil statischer Muskelbelastung zu bewerten. Die überwiegend betroffene Muskulatur wird unter dem Merkmalkomplex ---> Körperteilbewegungen 3 und ---> Körperhaltung 1 erfasst.
Bewertung: (s)
Hoher - mittlerer (normaler) - geringer Anteil statischer Arbeitsbelastung.
Weitere Informationen:
Schlagworte:
Sammelwerk 'Strukturierter Merkmalkatalog' | REHADAT-Literatur
Dokumentart:
Sammelwerksbeitrag
Bezugsmöglichkeit:
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
Homepage: https://www.bmas.de/DE/Service/Medien/Publikationen/publikat...
Um Literatur zu beziehen, wenden Sie sich bitte an Bibliotheken, die Herausgeber, den Verlag oder an den Buch- und Zeitschriftenhandel.
Referenznummer:
VT0153
Informationsstand: 27.10.1992